STAR 1-2014 - Energie für Aachen - page 10

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In Deutschland trägt die Windenergie bald zehn Prozent
zur Stromerzeugung bei. Die STAWAG nutzt das Potenzial
und baut bereits den siebtenWindpark.
Gut imWind
Windkraft
boomt
Die Windkraft ist eindeutig der
Leistungsträger unter den
Erneuerbaren. Mehr als 24 000
Windanlagen produzieren nach
Angaben des Bundesverbands
WindEnergie in Deutschland
umweltverträglich Strom. Die
bisherigen Ausbaupläne sahen
150 neue Windanlagen pro
Jahr vor, um das Ziel, 15 Giga-
watt Leistung bis 2020, zu rea-
lisieren. Außerdem ist die
Windkraft ein Exportschlager
und weltweit gefragt: Knapp
120000 Menschen sorgen in
dieser Hightech-Branche für
innovative Ideen und individu-
elle Lösungen – ein Erfolg
„made in Germany“.
Infos unter wind-energie.de
In Düren-Echtz nahe Aachen ging im De-
zember 2013 die erste Anlage des neuesten
Windparks der STAWAG ans Netz. Rund
15 Mitarbeiter beschäftigen sich bei der
STAWAG nur mit der Windenergie. Denn
bis der Strom schließlich fließt, sind eine
Menge Planungen, Absprachen, Vorarbei-
ten und Genehmigungsschritte nötig. Es
kann Jahre dauern, bis die ersten Wind­
räder sich drehen. René Kuffner, Diplom-
Bauingenieur bei der STAWAG Energie,
begleitet Windprojekte von A bis Z: „Er-
neuerbare Energien sind nicht mehr weg-
zudenken. Und der Wind ist die effektivste
Form: Mit nur einemWindrad kann man
2 500 Haushalte versorgen. Das ist einfach
toll“, meint Kuffner.
Wirtschaftlichkeit muss sein
„Wir wissen ziemlich genau, welche Gebie-
te in Deutschland sich für Windparks eig-
nen“, erklärt Kuffner. Sie brauchen gute
Windverhältnisse, dürfen nicht zu nah an
Wohnsiedlungen, Naturschutzgebieten
und Hochspannungsleitungen angrenzen.
Auch der Luftraum darf nicht beeinträch-
tigt werden. „Dadurch verringern die Flä-
chen, die geeignet sind, enorm“, erklärt der
Ingenieur. Ein Experte nimmt die ausge-
wählte Fläche unter die Lupe: Wie ist das
Gelände beschaffen, welcher Typ von
Windrad könnte dazu passen? Mit wel-
chen Erträgen kann man rechnen? Dafür
bietet der Deutsche Wetterdienst umfang-
reiche Daten. Am Ende steht die Frage:
Lässt sich eine Anlage nach Prüfung aller
Voraussetzungen wirtschaftlich bauen
und betreiben? Nur wenn diese Frage ein-
deutig mit Ja beantwortet wird, realisiert
die STAWAG Energie ein solches Projekt.
Maschinenhaus von 250 Tonnen
In Düren ist das Gelände eher flach. Es
herrschen keine Höhenwinde, dafür kom-
men aus Aachen Winde mit durchschnitt-
lich 6,4 Metern pro Sekunde in 100 Metern
Höhe – ein guter Wert für einen Wind-
park. Die Anlage liegt nahe der Autobahn.
Die Jülicher Börde ist ein flaches Vorland,
sodass es gelegentlich schon zu Starkwin-
den kommen kann. „Wir haben uns des-
halb für eine Anlage entschieden, die für
alle Windgeschwindigkeiten ausgelegt ist
und die zur Schallreduzierung nachts ge-
drosselt werden kann“, so Kuffner.
Erst wenn alle Fakten zur Fläche festste-
hen, setzt René Kuffner sich mit der Ge-
meinde sowie dem Besitzer der Grundstü-
cke in Verbindung. Sind alle Beteiligten
sich einig und liegen alle Genehmigungen
vor, startet das eigentliche Projekt: Die
Windräder werden bei den Herstellern in
Auftrag gegeben, die Arbeiten vor Ort be-
ginnen. Zuerst müssen die Fundamente
Ringgenerator
und Rotornabe
bilden eine
Einheit. Sie
sorgen für
nahezu rei-
bungslosen
Energiefluss
und geringen
Material­
verschleiß.
Läuft alles nach Plan? René Kuffner
schaut regelmäßig in Düren-Echtz
vorbei. Die Rotorblätter sind bereit.
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