Wer mag die Geschirrberge wohl in der Küche gestapelt haben? Wer hat von
den Tellern gegessen, sind die Gäste schon gegangen? Alle Fragen offen am
Ende eines langen Tages, und dann so viel Geschirr abwaschen – wahrlich
kein Vergnügen. Und wo steht eine Spülmaschine, die hilfreich ihre große
Klappe öffnet? Will die junge Dame mit zarter Hand abspülen, ohne Bürste,
Lappen, Schwamm und Spülmittel? Ein Berg von Fragen türmt sich auf.
„Nie wieder Spülhände“ hieß ein berühmter Werbeslogan. Aber das war – bes-
tenfalls – die halbe Wahrheit. „Spülhände haben mehr Grip“, behaupten jetzt
keck drei Wissenschaftler der Newcastle University. Vermutlich Autonarren,
die eine Küche eher als Teststrecke betrachten: Herr Vettel und Herr Rosberg
freuen sich über mehr Grip; wer abspülen muss, sieht runzlige Greifhände
weniger gern. Besser also: Maschine einräumen, Taste drücken, die Arbeit
dem heißen Wasser überlassen. Vorspülen: nicht nötig. „All in one“ heißen die
Spültabs, denen kein Fettrand und keine Käsekruste widersteht. Maschinell
abspülen ist hygienischer, erholsamer und spart mit weniger Warmwasser
vor allem Energie: 15 statt 45 Liter, sagen Bonner Wissenschaftler, die es ge-
nau gemessen haben. Außerdemmacht Handarbeit hungrig. Das kann böse
Folgen haben: Man isst. Und wer soll das Geschirr hinterher abspülen?
Können Geschirrberge
bis zumHimmel wach-
sen?Wie wird man sie
los? Etwa von Hand
abspülen?Weiß die
Wissenschaft Rat?
Teller, Tab
und Grip
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