STAR September 2013 - Energie für Aachen - page 13

Ein zartes Pflänzchen ... Ob es
gedeiht, hängt von der pflegen­
den Hand des Gärtners ab – und
von der fruchtbaren Erde, die er
bebaut. Zurzeit geht zu viel
davon verloren.
-699 t
-686 t
Wasserkraft
-2774 t
-26 617 t
Solar
-11 402 t
-12 999 t
BHKW Bio-Erdgas
-1 105 t
-12 428 t
Windkraft
Selbst erzeugen: Mit den Erneuerbaren
entlastet die STAWAG Klima & Umwelt.
2010
2012
Wind- und Sonnenenergie helfen, CO2-Emis­
sio­nen zu vermeiden. Allein die Windkraft
brachte im Jahr 2012 eine Entlastung von
12500 Tonnen, im Vergleich zum konventionel­
len Strommix, der Kohle und Atom enthält.
Sogar über 26600 Tonnen waren es bei der
Solar­energie – 90 Prozent mehr als im Vorjahr.
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Bäume, Boden,
Wasser und Bier
Hallen und Lager unsere Schnellstraßen
und Autobahnen. Alles rollt oder muss
auf Abruf bereitstehen. Die Bedürfnisse
einer globalisierten Produktion verschär­
fen das Problem. Außerdem geht oft mehr
Fläche verloren, als für den jeweiligen Be­
darf nötig wäre. Müssen Parkplätze wirk­
lich versiegelt werden? Können Fassaden
und Dächer nicht begrünt werden? Wo es
Büsche und Hecken, Teiche und Tümpel
gibt, erhalten viele Arten eine Zuflucht.
Ein kleines Experiment: Stecken Sie Ihren
Daumen zwei Zentimeter tief in die Erde.
Vierhundert Jahre dauert es, bis sich eine
fruchtbare Humusschicht dieser Dicke
auf einem Boden bildet, der landwirt­
schaftlich genutzt wird. Geht umgekehrt
Fläche verloren, bleibt sie für Generatio­
nen unfruchtbar.
Boden für Milliarden
Für eine Weltbevölkerung von sieben und
bald neun Milliarden Menschen ist Boden
so wichtig wie Luft zum Atmen und Was­
ser zum Trinken. Nur ein Zehntel der Erd­
oberfläche ist landwirtschaftlich nutzbar,
und nur ein Fünftel davon bringt gute Er­
träge. „Wir behandeln den Boden wie
Dreck“, sagen Kritiker. Aber das ist er
nicht. Die Ernährungsgewohnheiten und
die Mobilität sollten sich deshalb so än­
dern, dass sie weniger Erde verschlingen.
Deutschland schützt seine Böden. Klima­
tisch und wirtschaftlich ist es in einer
günstigen Position. Doch es importiert
viel „virtuelles Land“. Bananen und Ana­
nas, Schinken und Steaks werden „aus­
wärts“ oft ohne Rücksicht auf die Natur
und wenig nachhaltig produziert.
Ursprünglich meint Nachhaltigkeit eine sinnvolle Art der Waldbewirtschaf­
tung. Damit auch kommende Generationen etwas davon haben, sollen nicht
mehr Bäume gefällt werden als nachwachsen. 1713 schrieb das Hans Carl von
Carlowitz. Heute weiß man: Boden- und Wasserqualität hängen eng zusam­
men. Wer dem Boden etwas Gutes tut, schützt auch das Wasser. Zwei Drittel
unseres Trinkwassers werden aus Grundwasser gewonnen.
„Gasbohren“ wie in den USA – also das Aufbrechen von Gestein mit giftigen
Chemikalien oder anderen Stoffen, um Öl oder Gas herauszupressen („hyd­
raulic fracking“) – könnte das Grundwasser verunreinigen. Kürzlich haben
deshalb die deutschen Bierbrauer Alarm geschlagen. Sie sehen ihren wich­
tigsten Rohstoff in Gefahr und ihr Reinheitsgebot bedroht. Besser also: kein
Gestein aufsprengen, lieber Gas importieren und Bier exportieren. Unterm
Strich könnte das nachhaltiger sein.
Jährliche CO
2
-Entlastung in
Tonnen dank Eigenerzeugung
Wertvollen Boden schonen
Pflanzliche Produkte verbrauchen weniger Fläche als tierische.
Regionale Produkte brauchen we­niger Transport und Energie.
Denken Sie an dieWürmer: besser wenig düngen!
Wählen Sie öfter Radweg und Gleis statt Straße.
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