Wasser für Aachen
Rund ein Fünftel unseres Wassers stammt aus eigenen Grundwasserwerken im Stadtgebiet. Den Rest beziehen wir von unserer Tochtergesellschaft WAG (Wassergewinnungs- und -aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH). Die WAG nutzt das Wasser des Talsperrensystems von Dreilägerbachtalsperre, Kalltalsperre sowie der Obersee Rurtalsperre und bereitet es in den Trinkwasseraufbereitungsanlagen Roetgen und Wehebachtalsperre auf. Im südlichen Stadtgebiet Aachens gewinnen wir Grundwasser aus den wasserführenden Kalksteinschichten in den Wasserwerken Eicher Stollen, Brandenburg und Schmithof sowie aus den Feinsandschichten bei Verlautenheide im Wasserwerk Reichswald.
Die Ergebnisse unserer regelmäßigen Messungen können Sie in der Trinkwasseranalyse weiter unten nachlesen. Darüber hinaus bieten wir Ihnen Informationen zur Wasserhärte in Aachen sowie Tipps zu unterschiedlichen Wasseranschlüssen und -installationen.
Mögliche Trinkwasserfärbung unbedenklich
Bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 sind auch die Trinkwassertalsperren stark angeströmt worden. Für die WAG, Wassergewinnungs- und –aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH, eine Tochtergesellschaft von STAWAG und enwor, stellt die Aufbereitung des Trinkwassers nun eine besondere Herausforderung dar.
Große Zuflussmengen in Talsperren
Durch die extremen Zuflussmengen - auch zu den Talsperren der Nordeifel - ist dieses Wasser derzeit reich an sogenannten „Huminstoffen“ (Zerfallsprodukte von Pflanzen) und anderen organischen Wasserinhaltsstoffen. Kurz gesagt, finden sich im Talsperrenwasser derzeit viele Rückstände von Pflanzen, Holz und Erde. Diese wiederum führen zu einer gelbbraunen Färbung des sogenannten Rohwassers. Aufbereitungstechnisch lassen sich diese Stoffe nicht vollständig hieraus entfernen, so dass ein Restgehalt stets auch im aufbereiteten Trinkwasser verbleibt. Ist die Menge dieser im Trinkwasser verbliebenen Huminstoffe groß genug, kann dies zu einer leicht braunen, gelb-braunen oder grünen Färbung des Trinkwassers führen.
Wasser kann Färbung aufweisen
Dies zeigt sich besonders bei größerer „Schichtdicke“ des Wassers wie zum Beispiel in einer gefüllten Badewanne. Huminstoffe sind übrigens rein aus ästhetischen Gründen nicht gern im Trinkwasser gesehen, gesundheitlich sind diese Wasserinhaltsstoffe unbedenklich.
Einziges Manko: Leider reagieren organische Wasserinhaltsstoffe auch mit dem zum Zwecke der Desinfektion zugesetztem Chlor und Chlordioxid, was wiederum dazu führen könnte, dass ein leichter Chlorgeruch auch im Trinkwasser wahrnehmbar ist.
Wasserqualität wird weiter streng überwacht
Da alle von der WAG derzeit zur Trinkwasseraufbereitung in Roetgen zur Verfügung stehenden Talsperren der Nordeifel (Dreilägerbachtalsperre, Kalltalsperre und Obersee) vom Hochwasser und damit auch dem huminstoffreichen Wasser betroffen sind, kann nicht auf ein anderes Wasser zur Trinkwasserproduktion ausgewichen werden. Es ist also davon auszugehen, dass uns das huminstoffreichere und gegebenenfalls auch gefärbte Wasser so lange erhalten bleibt, bis es in den Talsperren über Niederschläge und den natürlichen Zufluss wieder ausgetauscht ist.
Selbstverständlich wird die Qualität des Trinkwassers insbesondere unter hygienischen Aspekten weiterhin routinemäßig in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt untersucht. Die Untersuchung auf Chlornebenprodukte wurde sogar intensiviert.
Bisher sind alle Kontrollproben dahingehend einwandfrei. Auch wenn das Trinkwasser möglicherweise also leicht gefärbt ist oder „wie im Schwimmbad“ riecht, kann es uneingeschränkt genutzt werden.
Wasserhärte
Im Versorgungsgebiet der STAWAG gibt es zwei Härtebereiche:
Härtebereich 1 (weich): 0,5 bis 1,5 mmol/l oder 3 bis 8,4 °dH
Härtebereich 2 (mittelhart): 1,5 bis 2,5 mmol/l oder 8,4 bis 14 °dH
Der dritte Härtebereich kommt im Versorgungsgebiet der STAWAG nicht vor: Härtebereich 3 (hart): ab 2,5 mmol/l ab 14 °dH
Unser Wasserhärte-Finder
Finden Sie die Wasserhärte des Trinkwassers in Ihrer Straße bzw. Ihrem Wohnhaus heraus. Benutzen Sie dafür unser intuitives Tool:
Trinkwasseranalyse
Dies bestätigen wir mit ca. 100 Wasserproben pro Woche verteilt über das gesamte Versorgungsgebiet, deren Ergebnisse dem Gesundheitsamt mitgeteilt werden.
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht der gesetzlichen Grenzwerte und die entsprechenden Werte in unserem Trinkwasser.
Einheit | Grenzwert | Härtebereich | Härtebereich | |
---|---|---|---|---|
|
|
| 1 (weich) | 2 (mittel) |
Wasserhärte als Calciumcarbonat | mmol/l |
| 0,5 - 1,5 | 1,5 - 2,5 |
Wasserhärte Deutscher Härtegrad | ° dH |
| 3,0 - 8,4 | 8,4 - 14,0 |
Wasserhärte Karbonathärte | ° dH |
| 1,5 - 6,0 | 6,0 - 10,0 |
Säurekapazität (KS 4,3) | mmol/l |
| 0,5 - 2,0 | 2,0 - 3,5 |
pH-Wert | - | 6,5 - 9,5 | 8,0 - 9,0 | 7,4 - 8,0 |
Elektrische Leitfähigkeit | µS/cm | 2500 | 180 - 320 | 320 - 520 |
Calcium (Ca2+) | mg/l | - | 10 - 50 | 40 - 80 |
Magnesium (Mg2+) | mg/l | - | 2 - 8 | 8 - 14 |
Natrium (Na+) | mg/l | 150 | 5 - 15 | 10 - 20 |
Kalium (K+) | mg/l | - | 1 - 3 | 1 - 3 |
Sulfat (SO42-) | mg/l | 250 | 20 - 35 | 20 - 70 |
Chlorid (Cl-) | mg/l | 250 | 10 - 25 | 25 - 40 |
Nitrat (NO3-) | mg/l | 50 | 2 - 10 | 2 - 10 |
Nitrit (NO2-) | mg/l | 0,5 | < 0,1 | < 0,1 |
Ammonium (NH4+) | mg/l | 0,5 | < 0,04 | < 0,04 |
Fluorid (F-) | mg/l | 1,5 | < 0,2 | < 0,2 |
Cyanid (CN-) | mg/l | 0,05 | < 0,005 | < 0,005 |
Eisen (Fe) | mg/l | 0,2 | < 0,02 | < 0,02 |
Kupfer (Cu) | mg/l | 2 | < 0,01 | < 0,01 |
Mangan (Mn) | mg/l | 0,05 | < 0,01 | < 0,01 |
Aluminium (Al) | mg/l | 0,2 | < 0,05 | < 0,05 |
Blei (Pb) | mg/l | 0,01 | < 0,002 | < 0,002 |
Cadmium (Cd) | mg/l | 0,005 | < 0,0002 | < 0,0002 |
Nickel (Ni) | mg/l | 0,02 | < 0,005 | < 0,005 |
Chrom (Cr) | mg/l | 0,05 | < 0,005 | < 0,005 |
Arsen (As) | mg/l | 0,01 | < 0,001 | < 0,001 |
Selen (Se) | mg/l | 0,01 | < 0,001 | < 0,001 |
Antimon (Sb) | mg/l | 0,005 | < 0,001 | < 0,001 |
Quecksilber (Hg) | mg/l | 0,001 | < 0,0002 | < 0,0002 |
Uran (U) | mg/l | 0,01 | < 0,001 | < 0,001 |
< weniger als |
Alle Grenzwerte der Trinkwasserverordnung werden deutlich unterschritten.
Rückstände von Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln oder polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen sowie Arzneimittelrückstände sind nicht nachweisbar. Aus technischen Gründen kann im Versorgungsgebiet Bereich 2 (mittel) im Ausnahmefall auch Trinkwasser des Bereiches 1 (weich) verteilt werden.
Trinkwasseraufbereitung
Nach der geltenden Trinkwasserverordnung sind einmal jährlich die zur Trinkwasseraufbereitung verwendeten Zusatzstoffe bekanntzugeben. Wir verteilen Trinkwasser, zu dessen Aufbereitung folgende Zusatzstoffe verwendet werden:
Trinkwasseraufbereitung aus Grundwasser
- Calciumcarbonat
- Chlor
- Eisenchlorid
- Magnesiumoxid
- Natriumhydroxid
- Ozon
Trinkwasseraufbereitung aus Talsperrenwasser
- Aluminiumsulfat
- Calciumcarbonat
- Calciumhydroxid
- Chlor
- Chlordioxid
- Kohlensäure
- Natriumhydroxid
Die Zugabe und Verwendung der eingesetzten Zusatzstoffe ist in der Trinkwasserverordnung geregelt. Durch die verwendeten Zusatzstoffe gewährleisten wir Ihnen entsprechend der Trinkwasserverordnung ein Trinkwasser von einwandfreier Qualität.
Unser Netzbetreiber Regionetz beantwortet Ihnen gerne weitere Fragen zur Qualität unseres Trinkwassers unter 0241 41368-5381.
Wasserüberprüfung
Sie möchten Ihr Wasser testen lassen? Dann nutzen Sie das Angebot von unserem Partner effeff.ac:
- Kaltwasser-Check für Mieter
- Warm- und Kaltwasser-Check für Vermieter und Eigentümer
- Heizungswasser-Check für Installateure und Handwerker
Ihr Vorteil: Für Kunden der STAWAG gibt es bei allen drei Angeboten einen Sonderrabatt.
Hausinstallation
Bitte achten Sie darauf
- die technischen Regeln für die Herstellung und Installation einzuhalten,
- im Betrieb einen ordnungsgemäßen Zustand zu gewährleisten und
- regelmäßig die Hausinstallation zu warten und zu kontrollieren.
Arbeiten an Hausinstallationen dürfen nur von Fachfirmen ausgeführt werden, die bei einem Energie- und Wasserversorgungsunternehmen zugelassen sind. Die im Verantwortungsbereich des Wasserversorgungsunternehmens liegenden Teile der Installation bis zur Hauptabsperrvorrichtung werden regelmäßig von uns gewartet.
Bitte sorgen Sie dafür, dass alle Anlagenteile, die einer regelmäßigen Kontrolle und Wartung unterliegen (z. B. Rückflussverhinderer, Filter, Rohrbelüfter) oder dienen, jederzeit zugänglich sind. Dies gilt auch für alle Bedienelemente wie beispielsweise Absperrarmaturen.
Sie benötigen einen Netzanschluss und haben noch weitere Fragen? Informationen finden Sie auf der Seite unseres Netzbetreibers Regionetz.
Standrohr
Wenn Sie auf die Wasserentnahme aus einem Unterflurhydranten angewiesen sind (z. B. für Bauwasser, mobile Gastronomie o. Ä.) und anderweitig keine Möglichkeit zur Wasserversorgung besteht, können Sie bei unserem Netzbetreiber Regionetz Standrohre mieten.
Informationen zu Ausgabestellen,Preisen und Kautionen finden Sie auf www.regionetz.de/privatkunden/wasseranschluss/standrohre/