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Mehr Überblick bei Energie und Wasser durch intelligente Zähler

Erstellt am: 02.07.2010

Rund 100 „Pilotkunden“ hat die STAWAG inzwischen: In all diesen Privathaushalten haben die Aachener Stadtwerke in den letzten Monaten so genannte intelligente Zähler für Strom, Gas und Wasser eingebaut und sie mit zwei neuen Stromprodukten kombiniert.

„Wir wollen frühzeitig Erfahrungen sammeln mit den neuen Technologien und unsere Kunden bei der Entwicklung darauf angepasster Produkte einbinden“, begründet Dr. Christian Becker vom Vorstand der STAWAG den Pilotversuch.Hausbesuch bei Pilotkunden

Eine Familie, die zu den Pilotkunden zählt, hat heute Einblicke gegeben, ob und wie sich die innovative Technologie und das neue Stromprodukt auf den alltäglichen Umgang mit Energie und Wasser auswirken.

Freitagnachmittag in einem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung in Burtscheid: Barbara Blum und ihr Lebensgefährte Yorck Abicht erzählen, was sich für sie geändert hat, seit sie im März Teilnehmer des Pilotversuchs geworden sind. Da sie sich für das Produkt StromSTA® Duo entschieden haben, lohnt es sich für sie, ihren Stromverbrauch möglichst in die Abendstunden und aufs Wochenende zu verlagern: Von 21 Uhr bis 6 Uhr sowie am Wochenende zahlen sie für ihren Strom vier Cent weniger als unter der Woche tagsüber. „Ich versuche seitdem, die Wäsche möglichst in den günstigen Zeiten zu waschen“, erzählt Barbara Blum, „das lässt sich in der Regel auch gut einrichten.“ Auch der Geschirrspüler läuft nun öfters abends und am Wochenende. Der Geldbeutel dankt es: Die monatlichen Stromkosten sind seit April leicht gesunken.

Mehr Überblick über den Verbrauch

Außerdem ist die Abrechnung jetzt transparenter: Barbara Blum bekommt als Pilotkundin eine monatliche Rechnung, statt einen festen Abschlag zu bezahlen. „Die Monatsrechnung kann ich viel besser nachvollziehen als die bisherige Jahresrechnung. Vier Wochen kann man sich gut zurückerinnern und weiß dann, warum der Verbrauch einmal ein bisschen höher oder auch niedriger war als sonst“, erklärt sie.

Erleichtert wird die Übersicht über den Verbrauch zudem durch das STA® Web, eine passwortgeschützte Internetseite zur Visualisierung des Energie- und Wasserverbrauchs. Dazu werden die bis zu viertelstündlich elektronisch ausgelesenen Zählerdaten über eine Datenschnittstelle und per GPRS (Mobilfunk) in eine Datenbank bei der STAWAG übermittelt. Die Pilotkunden können ihre Daten dann am nächsten Tag im Internet abrufen – wahlweise als Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresübersicht und in unterschiedlicher Aufbereitung. „Daran können wir gut sehen, wofür wir wie viel Energie oder Wasser gebraucht haben“, bestätigt Abicht den Nutzen der Visualisierung.

Einsparpotenziale und Perspektiven

Die Familie Blum/Abicht hat sich bereits vor ihrer Teilnahme am Pilotversuch der STAWAG mit ihrem Verbrauch an Energie und Wasser auseinandergesetzt und Maßnahmen ergriffen, um diesen zu senken, ob durch bewusstes Verhalten oder die Anschaffung moderner, energiesparender Geräte wie Waschmaschine und Herd. Deshalb sind ihre Möglichkeiten, weiter zu sparen, relativ begrenzt. Frau Blum wünscht sich daher mehr attraktive Preismodelle, wie sie der StromSTA® Duo schon bietet.

Welche Möglichkeiten bringen die intelligenten Zähler und darauf angepasste Produkte darüber hinaus mit sich? „Dieser Pilotversuch ist erst der Anfang“, so Becker. „In Zukunft wird es so sein, dass in einem intelligenten Stromnetz mit dem Strom auch Informationen fließen. Dadurch können die Erzeugung und der Verbrauch von Energie aufeinander abgestimmt werden und mit flexiblen Preismodellen korrespondieren.“

Konkret kann das so aussehen: Bei kräftigem Wind haben Windkraftanlagen eine hohe Ausbeute und produzieren viel Strom. Ist das Stromangebot groß, wird die Kilowattstunde günstiger. Diese Information geht über das Netz und die intelligenten Zähler an elektrische Geräte im Haushalt, die mit einer Schnittstelle ausgestattet sind. So erhält zum Beispiel die Gefriertruhe das Signal: günstiger Strom, also „auf Vorrat“ ein paar Grad herunterkühlen. Sinkt das Stromangebot im Netz und steigt daher der Preis an, unterbricht die Gefriertruhe die Kühlung – natürlich nur, bis die Temperatur-Obergrenze erreicht ist.

Feldversuch im Forschungsprojekt Smart Watts

Diese intelligenten Zählersysteme sowie flexible Tarife, Elektrogeräte mit Kommunikationsschnittstelle und weitere Features sollen im nächsten Jahr in einem Feldversuch getestet werden. Dieser Feldversuch für die „intelligente Kilowattstunde“ ist Teil des Forschungspro¬jektes Smart Watts, an dem die STAWAG beteiligt ist. Mit Smart Watts ist Aachen eine der sechs Modellregionen im Rahmen des Projekts E-Energy, das das Bundeswirtschaftsministerium fördert. Das Gesamtprojekt hat ein Förderbudget von 60 Millionen Euro, je 10 Millionen Euro entfallen auf die einzelnen Modellregionen.

Aachen, 2. Juli 2010

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